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"Düster war sei Antlitz. Die Bürger machten ihm mehr zu schaffen, als er
geglaubt. Seine Auffassung, daß das Bombardement schon den Widerstand
brechen würde, hatte sich als trügerisch erwiesen. Und nun wehrten sich diese
Kerle auf der Mauer wie die Teufel! Zornig stampfte er mit dem Fuße auf und
wandte sich an die ihn umgebenden Offiziere:


>>Habe ich feige Memmen und Weiber oder Soldaten angeworben?
Ich muß die Herren bitten, den Angriff persönlich zu leiten!<<


Schweigend entfernten sich die Offiziere und begaben sich zu ihren
Fähnlein und Regimentern. Und nun setzte wild und erbarmungslos die neue
Angriffswelle ein! Endlich war es einer Anzahl Mansfeldischer gelungen,
über die Mauer zu kommen und dort Fuß zu fassen. Ein furchtbarer Kampf
entspann sich. In demselben waren die waffengeübten Landsknechte den
Verteidigern überlegen."


"Wohl fochten die Gleiwitzer mit Mut und Todesverachtung. Doch was
halfen Hämmer und Dreschflegel und all die andere altertümliche Wehr,
nachdem die Feinde die Mauern erstiegen hatten und ihnen Brust an Brust
gegenüberstanden. Jetzt entschieden Mut und wildes Draufgängertum nicht
mehr allein. Jetzt kames entscheidend auf die Art der Waffe und der
Waffenführung an. Nicht mehr als zwölf Meter vom Turm des Ratiborer Tors
entfernt, hatte eine Rotte des feindlichen Kriegsvolkes die Mauern genommen
und die Verteidigung trotz tapferster Gegenwehr nieder- und kampfunfähig
gemacht. Und nun drängten sie gegen den Turm vor. Wenn es ihnen gelang,
an das Stadttor heranzukommen und dasselbe zu öffnen, so war die Stadt
verloren. Entsetzen überfiel die Verteidiger, die aus dem weiten Rund
der Mauern das Vordringen beobachtet konnten. Nun schienen alle Opfer
und Tapferkeit umsonst. >>Heilige Jungfrau hilf!<< So stiegen aus
Hunderten von Herzen flehende Hilferufe zum Himmel!"



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