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Der Mann hatte mich durch seine flüsternde Rede in meinem Glauben wankend gemacht. Das Licht in der Kirche brannte noch. Es war mir nicht recht gemütlich. "Nun, und der Erdgang, von dem sie vorhin sprachen, was hat der mit der Sache zu thun?" "Ja wie man sagt, hat er in dunklen Krümmungen, drei Lachter tief unter Tage, zum gräflischen Schlosse geführt." "Nun, Herr Küster! da sind wir dem Aufschlusse ja nahe. Vielleicht sind die Mitglieder des gräflichen Hauses durch ein altes Familiengesetz verbunden, jeder gräflichen Jungfrau, die der Tod aus ihrem Kreise führte, drei Nächte hindurch, ein stilles Todtenopfer, bei der Gruft der Geschiedenen zu bringen? oder - Sie entsinnen sich, daß Gräfin Mathilde im Sarge mit einem weßen, reich in Silber gestickten Todtenkleide angetan war; an dem Finger ihrer rechten blitzte ein Diamantring, im Haar kleine Jouvelen, sollten vielleicht mittel_ _ des unterirdischen Ganges raubsuchtige Menschen -" "Erstlich brauchte man dazu nicht dreier Nächte, und dann, was die Hauptsache ist, lieber Freund, Sie vergessen, daß der Gang verschüttet und die Fallthüre vermauert ist." "Wissen Sie das gewiß? ganz gewiß? "Die Verschüttung!" entgegnete er langsam und jetzt selbst gespannt, "die Verschüttung weiß ich nicht ganz gewiß. Das ist mir nur gesagt worden, aber daß die Fallthüre vermauert ist, das ist Thatsache. Sie selbst sind ja, beim Communicieren, hinter dem Altare weggegangen und werden dort keine Fallthüre bemerkt haben. n den großen eingelegten Fließen bemerkt man noch jetzt die Stelle wo die Fallthüre gewesen ist." "Gut! Aber ist es denn nicht möglich, daß man sich vom Erdgange aus, einen andern Ausweg in die Kirche verschafft haben kann?" "Ohne daß ich es bemerkt haben sollte? Nein, lieber Herr, das ist nicht möglich!" "Der ganze Raum vor dem Altare ist eine große, weite Gruft! oben liegt Platte neben Platte, bald von Zinn, bald von Kupfer, unten stehen die Särge. Wie leicht ist es, aus dem Erdgange sich zu dieser großen Gruft durchzubrechen, wie leicht dann, eine jener Platten von unten aufzuheben!" "Ja bei meiner armen Seele, Herr, das wäre möglich!" "Nun so ist es! Kommen Sie in die Kirche; in einer halben Viertelstunde haben wir völligen Aufschluß!" "Wir! in die Kirche? Jetzt? Um Gotteswillen nicht. Wir haben ja schon den Aufschluß. Es ist ja schon alles ganz klar!" "Was denn?" "Nun der aufschluß!" "Der Aufschluß? Nun was haben Sie denn für einen Aufschluß aufgeschlossen?" "J nu - das Licht, die Gräfin Mathilde und der Erdgang, das hängt alles zusammen, ganz natürlich zusammen." "So helle sehe ich das noch nicht. Wir wissen eigentlich alle beide noch nichts, als daß ein Licht in der Kirche brennt. Das Uebrige sind bloße Vermuthungen. Sie sind ein kluger, lieber Mann; bleiben Sie nicht auf halbem Wege stehen!"


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